Warum bloggen wir? Welche Themen greifen wir hier auf? Und wer ist eigentlich Florian Brönnecke? Im Interview klären wir all diese Fragen.
Nach der Überarbeitung der Website startet die Zimmerei Brönnecke jetzt einen Blog. Was steckt hinter dieser Idee und was erwartet die Leser?
Das Schöne an meinem Beruf ist, dass ich tatsächlich etwas Greifbares schaffe. Ich kann, zumindest an den meisten Tagen, direkt ein Ergebnis meiner Arbeit sehen. Im Laufe der Zeit habe ich immer wieder festgestellt, dass es auch andere Leute – egal ob Passant, Nachbar oder Kunde – fasziniert, einem Projekt beim Wachsen zuzusehen. Der Blog ist eine tolle Plattform, um die Interessierten digital mit auf die Baustelle zu nehmen, zu zeigen, was entsteht und zu erklären, was da passiert und warum. Neben aktuellen Projektdokumentationen werden wir hier aber auch allgemeinere Themen aufgreifen. Ein neues Bauverfahren zum Beispiel oder häufig gestellte Fragen zu unserem Handwerk.
Welche Fragen werden denn oft gestellt?
Vor allem merke ich häufig, dass nicht so richtig klar ist, was eine Zimmerei eigentlich macht – was auch daran liegen mag, dass das Leistungsspektrum von Betrieb zu Betrieb sehr unterschiedlich ausgerichtet sein kann. Dass wir zum Beispiel in Holzrahmenbauweise ganze Häuser bauen und nicht nur Dachstühle, ist häufig gar nicht bekannt. Oder dass ein Holzhaus nicht zwangsläufig eine Blockhütte ist, sondern sich äußerlich oft gar nicht von einem Steinhaus unterscheidet. Putz- oder Klinkerfassaden sind zum Beispiel gar kein Problem. Auf der anderen Seite habe ich auch schon Erstaunen darüber erlebt, dass Zimmereien Fassaden aus Holz anbieten. Kurz: Allein der Holzrahmenbau bietet viele spannende Themen für unseren Blog.
Über Leistungen, Philosophie und Firmengeschichte erfahren wir schon viel auf der Website. Aber was ist mit Ihnen persönlich? Was fasziniert Sie an Ihrem Beruf?
Das klingt jetzt ziemlich abgeschmackt, aber ich wollte tatsächlich schon immer Häuser bauen. Wahrscheinlich ist das familiär begründet: Mein Vater hat gebaut, solange ich denken kann. Bei seinem ersten Projekt, meinem Elternhaus, war ich gerade drei Jahre alt und ganz versessen darauf, mitzumachen. Ich hatte mein eigenes Werkzeug und habe stundenlang Mäuerchen im Garten gezogen. Die Faszination fürs Bauen ist mir erhalten geblieben, und Zimmerer war für mich schon immer der ultimative Bauberuf. Holz ist einfach ein wahnsinnig vielseitiger Baustoff, meine Baustellen sind total abwechslungsreich. Mal ein Haus, mal eine Terrasse, dann ein Dachstuhl – langweilig wird es nie.
Was hat Sie bewogen, sich selbstständig zu machen?
Ich wollte über den Tellerrand schauen, deshalb habe ich nach meiner Ausbildung ein Studium zum Bauingenieur angefangen. Richtig glücklich hat mich das aber nicht gemacht, mir fehlte die unmittelbare Arbeit auf der Baustelle, der Schaffensprozess. Ich habe das Studium nach ein paar Semestern an den Nagel gehängt und dann zunächst als Geselle in der Zimmerei Kuhlmann in Sendenhorst gearbeitet. Dort habe ich viel gelernt; vor allem der umfassende Ansatz meines Chefs hat mich und mein Arbeiten sehr geprägt. Langfristig wollte ich aber gerne selbst etwas aufbauen, deshalb bin ich zurück nach Stommeln gekommen, um meinen Meister zu machen und meinen eigenen Betrieb zu gründen. Hier komme ich her, fühle mich wohl, bin gut vernetzt – das war natürlich sehr hilfreich. Inzwischen bin ich seit drei Jahren selbstständig. Manchmal ist es schon ganz schön anstrengend, aber ich arbeite für mich und so, wie ich es für richtig halte. Das ist ein tolles Gefühl.
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